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Mediationsforum am 7.7.2004
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Bericht

Eßling bleibt kritisch

Zunehmende Belästigung durch Fluglärm in nächster Zukunft, aber wesentliche Beruhigung in etwa sieben Jahren. So viel wie bisher und noch mehr Fluglärm hat Eßling in den nächsten Jahren zu erwarten. Ab 2010 oder 2012 soll es hingegen zu einer wesentlichen Beruhigung am Himmel über der Donaustadt kommen.

Manfred Chyba, Obmann des Siedlervereins Eßling erläuterte den besorgten Bürgern am siebten Juli 2004 in einer außerordentlichen offenen Hauptversammlung die bisherigen Ergebnisse des Mediationsverfahrens zu den Auswirkungen des Flughafens Wien-Schwechat auf Mensch und Umwelt. Daß er im Namen des Siedlervereines vor einem Jahr den mehrheitlich beschlossenen Teilvertrag nicht unterschrieben hat, bewirkte zwar verstärktes Augenmerk  der Stadt Wien und der Flughafenbetreiber auf den östlichen Stadtrand. Aber jene Beschlüsse, die den westlichen Wiener Bezirken weniger und der Donaustadt mehr Überflüge – insbesondere nachts – bescheren, konnten dadurch nicht aufgehalten werden.

Laut Zusage seitens des Flughafens soll für Eßling in sechs bis acht Jahren, wenn die geplante dritte Start- und Landepiste in Betrieb genommen wird, eine entscheidende Verbesserung eintreten. Diese wird in Ost- Westrichtung, 2400 Meter südlich der bestehenden Piste gebaut. Sie wird einen Großteil des Start- und Landeverkehrs aufnehmen, der dann nicht mehr über Wiener Stadtgebiet abgewickelt werden muss. Für Eßling bedeutet dies – wenn die Zusagen halten – eine Reduktion der Landeanflüge auf ein Zehntel oder weniger als jetzt. Die Anzahl der Starts über die Donaustadt soll um mehr als die Hälfte reduziert werden.

Bei den 40 Teilnehmern der Versammlung herrschte – nach den schlechten Erfahrungen der letzten Jahre - großes Misstrauen, ob diese optimistischen Zusagen auch eingehalten würden. Es hat immerhin zeitweise doppelt so viele Flugbewegungen über Eßling gegeben als vor dem Bau der Nord- Südpiste zugesagt wurden. Dazu kommt, dass bei der gegenwärtigen staatlichen Förderung des Flugverkehrs (befreit von der Mineralölsteuer sowie teilweise auch von Mehrwert- und Grundsteuer) mit gewaltigen Zunahmen des Flugverkehrs zu rechnen ist. Die Prognosen der Flughafenbetreiber sprechen von ca. 26 Millionen Flugpassagieren in Schwechat im Jahr 2015. Das sind um etwa zwei Drittel mehr als derzeit.

Obmann Chyba wurde von der Versammlung beauftragt, weiterhin so umsichtig, konstruktiv aber kritisch wie bisher im Mediationsprozess mitzuwirken, der in einem Jahr abgeschlossen sein soll. Bis dahin wird es noch weiter Informationsveranstaltungen geben in Eßling.

Den Bürgern wurde empfohlen, nicht zu zögern und bei jeder übermäßigen Belästigung durch Fluglärm die
Beschwerdenummer 0810/22 33 40 anzurufen.

Georg Hartl

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